Sport senkt Gewaltbereitschaft

Pressemitteilung vom 18. November 2010

Im Rahmen eines Forschungsprojekts untersuchten Regensburger Wissenschaftler den Einfluss von Sporttraining auf die Gewaltbereitschaft und auf das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Wissenschaftlich geleitet wurde das Projekt Veränderung von Gewaltbereitschaft, Selbstbewusstsein und emotionaler Befindlichkeit bei Kindern bzw. Jugendlichen durch Sporttraining von Prof. Dr. Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft und von Dr. Katharina Dahmen- Zimmer vom Institut für Experimentelle Psychologie der Universität Regensburg. Unterstützt und gefördert wurde das Projekt durch den Bayerischen Karate-Bund und durch das Jugendamt der Stadt Regensburg. Im Rahmen des Forschungsprojekts entstanden Promotions- und Diplomarbeiten (C. Rieder und S. Kaltner).

Die Ergebnisse des Projekts werden nun im Beisein des Staatssekretärs im bayerischen Sozialministerium, Markus Sackmann, am Montag, den 22. November 2010, um 15.00 Uhr auf dem Campus der Universität Regensburg (Großer Sitzungssaal 3.0.79, Gebäude Philosophie und Theologie) vorgestellt. Vertreterinnen und Vertreter der Medien und die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich zur Präsentation eingeladen.

Zum Hintergrund:
Im Rahmen der Projektstudie nahmen zwei Gruppen männlicher Schülern von zwei Regensburger Hauptschulen an einem Sporttraining teil: eine Gruppe an einem längeren Karate-Training, die andere Gruppe an einem Tischtennistraining. Über psychologische Testverfahren wurden dabei Gewaltbereitschaft, Selbstbewusstsein und emotionale Befindlichkeit bei den Probanden erfasst. Die Untersuchungen zeigten, dass das sportliche Training tendenziell zu einer Abnahme der Gewaltbereitschaft führte, dass das Selbstbewusstsein der Versuchspersonen zunahm und sich ihre emotionale Befindlichkeit verbesserte. Karate scheint demnach entgegen landläufiger Meinungen die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen nicht zu fördern, sondern diese maßgeblich zu mindern. Die Erhöhung des Selbstbewusstseins der Probanden und die Verbesserung ihrer emotionalen Befindlichkeit legen darüber hinaus den Schluss nahe, dass sportliches Training gerade auch im Falle von Karate eher schüchterne oder schwächere Kinder und Jugendliche fördern und stärken kann